Halbdigitaler-Tag-Traum

Real oder nicht real, wo sich der kopf verliert, findet er Freiheit. Im Netzt der 1000 nicht genutzten Möglichkeiten verirren sich Menschen in Menschen und erfinden, was sie gerne gefunden hätten. Warum sie suchen? Klar! Weil etwas fehlt, etwas Reales. Was sie finden? Nichts was ihnen real hilft. Es sei denn das zwanghafte Postfach-Aktualisieren und untriebige Hoffen wird zu ihrer Realität, die eigene Webpräsenz zum Ausweis und das Andenken die History des Gästebuches.

Der analoge Mensch ist nicht ausgestorben. Er wurde nur digitalisiert, eine bereinigte, verbesserte Version am anderen Ende der Welt. …Wer er wirklich ist? Niemand weiss es, das war ja schon früher, in dem analogen Zeitalter schwierig. Aber eins weiss man, auch er ist verlohren und was uns wirklich verbindet, ist die Suche als Ausdruck dessen, was wir nicht anders beantworten können.

Manchmal kommt ein Gefühl, völlig ohne Erinnerungs- oder Vorwarn-Email, es stand auch nicht im Kalender. Die Realität schlägt zu. Das System ist ausgelastet mit diesem einen Gedanken …was will mir dieses Gefühl sagen, woher kommt es, wie kann ich es bloggen.

Aber wie irrwitzig ist das denn?! Wer bildet sich denn ein ein Gefühl digitalisieren oder gar so formulieren zukönnen, so dass es jemand versteht, als wenn er es selbst fühlt …wenn man selbst nichtmal weiss, was es ist. Man kann und man muss nicht alles Formulieren. Mein Leben findet in meinem Kopf statt und nirgendwo anders. Hier läuft alles zusammen, Vergangenheit in Form von Erinnerungen, Realität in Form von physischen und geistigen Kollisionen der Aussenwelt mit meiner Aussengrenze und Zukunft in Form von Kognition, im besten Fall Hoffnung.
Freundschaft, kann vielleicht ein wenig mehr transportieren. Ich vermisse Freundschaft, dieses mehr als blosse worte, sich verstanden fühlen, auch wenn man nicht alles sagen kann.

Was soll’s, so ist es und ich glaube man schlittert eh von Hoch zu Tief, von 1 zu 0, immer im Wechsel mit den Jahreszeiten, durchs leben und deswegen ist alles was passiert positiv, wichtig und manchmal binär abbildbar …so erzählt man sich in der Selbsthilfegruppe der scheinbar geerdeten Nerd-Singels, die die Grenzen zwischen Beziehung, Freundschaft und Twitter-Abonent eh nicht mehr sicher ziehen können, aber sich ständig unverstanden fühlen und deswegen nochmehr Facebook-Freunde aufnehmen, …denn vielleicht wird alles besser …haha

Aber warum nicht, unter den Millionen Möglichkeiten, von 8 Milliarden Menschen sich “aus zu tauschen” oder zu “verbinden” passieren 99,999999999999999999999876 mit Hilfe digitaler “verbindungstechnik” …der Mensch als Transportgut in den “Neuen Medien”, nicht die alten …die Neuen sind halt neuer als die alten, …ein Medium ist ja nur der analoge oder digitale Raum, in dem sich eine Information hoffentlich kontextbefruchtet bewegt. Kontext-Semantisches Web …juhu …endlich wurde das digitale Verbinungswurmloch gefunden, um den digital-lebenden, aber analog-denkenden Menschen das sich zerstreuen ohne tiefer einzudringen leichter zu machen. ANMERKUNG: bin mir bei der These selbst strittig, aber es gab einen timeout, verursacht, weil das Feierabendbier mit echten Menschen gewonnen hat.

2011@mono: winke, knuddel, blublub 😉