das ende eines gedanken

Es ist immer da, habe ich erkannt, aber ich vergesse. Der Augenblick, da mir klar wurde, wie sehr, wie voller Gedanken die Zeit an ihnen erstickt, ist der Moment in dem ich meinen Blick gelöst und mich umgeschaut habe.

Ja, das ist der Raum ohne Türen, mit verschiedenen Fenstern und ich mitten drin, ohne Möglichkeit mich zu entziehen, nur mit der Wahl, durch welches Fenster ich mein ICH vergessen lasse, welche Fenster ich schon gekannt habe.

Es ist nicht trivial, ich bin verrückt, meine Gedanken laufen Kreise und ich sitze sehr lange Zeit in der Ecke. Ich will nicht mehr aufstehen. Ich kann nicht mehr.

Habe Angst vor dem was mich erwartet, Angst zu vergessen, was ich gerade noch weiß. Wenn ich doch nur wüsste, was ich nicht mehr weiß, was alles ich schon vergessen habe, unabhängig davon, dass ich weiß, dass ich nichts weiß.

Vielleicht habe ich vergessen wo die Tür ist, vielleicht ist sie doch da und ist versteckt hinter der weißen Tapete, die geziert ist von den Kratzspuren meiner Fingernägel. …Das habe ich schon einmal gedacht und habe versucht hinter die Tapete zu schauen.

Doch es gibt keine Tür, die mich wohlbehalten hier raus führt, es gibt nur diese verdammten Fenster, die nicht mal wissen, dass ich existiere und ich soll akzeptieren, dass das der unglaubliche Umfang meiner Summe an Möglichkeiten ist, diesem Raum zu entfliehen.

…Lasst die Gedanken fliegen. Was sollen wir mit kranken Gedanken. Was ist, wenn ich die Wahl habe krank zu denken. Das eine Fenster ist tief schwarz. Es fällt überhaupt kein Licht durch, nicht ein Strahl. Vor einiger Zeit, habe ich nur davor gestanden, meine Angst war weg, was wollte ich vergessen. Das schwarze Fenster? Es hätte nichts geschadet.

Um so trauriger ist es, dass ich jetzt hier in der Ecke sitze. Nicht mal das schwarze Fenster kann ich mehr ansehen. Es ist etwas anderes, was mich abhält, was mir die Kraft raubt und an meinen Gedanken zerrt.

Es ist mein Dasein, das bin ich, das ist in mir, die Welt meiner Gedanken, mit verschiedenen Arten die Welt zu sehen, mit verschiedenen Fenstern und verschiedenen Ängsten, die mich von Fenster zu Fenster treiben und manchmal verlassen in die Ecke führen.

Das führt alles nirgendwo hin, das führt alles zu dieser Tür, die ich nicht sehe. Das führt alles aus mir heraus. Wo bin ich nur, wo bin nur ICH.

Ich habe nie darüber nachgedacht, woher ich wissen konnte, wie es in dem Raum aussieht, ob er beleuchtet ist und wie ich den Weg in die Ecke gefunden hab, in der ich sitze. Es war klarer Teil meines Verstandes, dass alles genauso ist.

Aber vielleicht ist es so gar nicht, vielleicht ist es ganz anders und anstatt in der Ecke, sitze ich in der Mitte des Raumes. Ich biege meinen Verstand über die Zeit zu einem Raum und weiß nicht mal wo genau ich bin, …und ob ich überhaupt bin.

Bin ich das Resultat meiner Gedanken oder resultiere ich aus den Gedanken anderer? Sind meine Gedanken das Resultat meines Seins. Wer denkst du bin ich und wie sehr ist das, was ich bin, davon abhängig was du denkst.

Und aufeinmal, nach vielen dunklen Zeiteinheiten meiner relativen Gedanken-Raum-Zeit, kann ich es sehen. Das Licht fällt durch ein Fenster in der entfernteren Raumwahrnehmung meiner Gedanken. Es leuchtet so hell, dass ich keine Angst verspüre. Ich will aufstehen und sehen und will endlich verstehen.

Ich stehe auf. Ich nähre mich, Schritt für Schritt, mit der gebotenen Langsamkeit, die ein Geisteswandel erfordert, doch mit genug Tatendrang und voller Hoffnung, meinem ICH einen Lichtstrahl näher zu rücken.

Ich bin angekommen.

Das war der Anfang.

…Ich bin am Ende.